Methodik

Integrative Lerntherapie oder ganzheitliche Lernförderung orientiert sich am Lernenden. Sie geschieht zu allererst durch persönliche Gespräche. Um jedes Kind individuell fördern zu können, bedarf es einer ausführlichen Diagnostik und Anamnese, in der die Schwierigkeiten, aber auch die Stärken ermittelt werden. So können Ressourcen wieder aktiviert und mit den Stärken des Kindes die Schwächen kompensiert werden. Daran schließt sich die Entwicklung eines individuellen Förderkonzeptes an, welches die Fähigkeiten des Kindes hervorhebt und das familiäre und schulische Umfeld mit einbezieht.

Lern- und Leistungsstörungen sind als komplexes System zu begreifen. Soziale, psychologische, medizinische und pädagogische Ursachen sollten nicht voneinander isoliert und unabhängig betrachtet, sondern in ihrem inneren Zusammenhang analysiert und verstanden werden. Diese komplexen Zusammenhänge bei Lern- und Leistungsstörungen machen eine ganzheitliche und systemische Sicht in Diagnostik und Therapie erforderlich.

 

Therapieansatz:

1. ganzheitlich
Analyse des aktuellen Lern- und Leistungsproblems unter Berücksichtigung der Entwicklungsgeschichte des Kindes (bezogen auf Sprache, Wahrnehmung und Bewegung).

2. systemisch
Das Geflecht sozialer Beziehungen in Familie, Schule und Gesellschaft ist komplex. Hier entstehen Konflikte oder konflikthafte Erwartungen (z.B. zwischen dem Kind und seinen Eltern, Lehrern, Geschwistern etc.), die das Lern- und Leistungsvermögen beeinflussen. Diese Zusammenhänge sichtbar zu machen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen ist Bestandteil der Gespräche mit Ihnen als Eltern und anderen Personen des sozialen Umfeldes. Die Vernetzung mit Lehrkräften, Ärzten, Logopäden, Ergotherapeuten usw. ist hierbei von besonderer Bedeutung.

3. individuell
Obwohl bei jedem Kind die Symptomatik für eine lerntherapeutische Behandlung gleich sein kann, so benötigt doch ein impulsives und durch familiäre Konflikte belastetes Kind einen anderen Rahmen als ein ängstliches Kind, das in seiner Entwicklung verzögert ist und mit Wahrnehmungsstörungen lebt.

4. ressourcenorientiert
Gerade die Ausrichtung auf die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen ist der Schlüssel zum Erfolg in der Lerntherapie. Den blockierten Lernprozess wieder in Gang bringen, um Lernerfolge zu erzielen ist deshalb hilfreich. Ziel ist es, die Stärken zu entdecken und die Schwächen zu kompensieren, um neues Selbstvertrauen entwickeln zu können.

5. lösungsorientiert
Das Kind wird aktiv in den Prozess mit eingebunden, Wege aus der schwierig gewordenen Lernsituation zu finden. Hier nutzen wir die erstaunliche Fähigkeit des Kindes, seine Situation sehr realistisch einschätzen zu können. So lassen sich im Rahmen lösungsorientierter Gespräche mit Eltern, Lehrern etc. Wege und Möglichkeiten entwickeln, die dem Kind beim Erwerb neuer Lernstrukturen weiterhelfen.

Silke Gerdes | IGEL - Praxis für integrative Lerntherapie und Lernförderung  |  E-Mail: silke.gerdes@gmx.net | Tel.: 04771/4434